Selbstbewusstsein bei Kindern stärken

by Matthias
Selbstbewusstsein bei Kindern stärken

Wenn du diesen Artikel aufgerufen hast, vermutest du wahrscheinlich, dass deinem Kind mehr Selbstbewusstsein gut tun würde. Damit bist du nicht allein. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass Schülerinnen und Schüler mit ihrer Eigenwahrnehmung zu kämpfen haben.

Es ist toll, dass du dein Kind stärken möchtest, denn wir sind überzeugt: Ein gesundes Selbstbewusstsein ist eine wichtige Grundlage für ein erfülltes und erfolgreiches Leben.

Denn damit erleben Kinder und Jugendliche

  • mehr Selbstakzeptanz und weniger Selbstzweifel
  • bessere und erfülltere Beziehungen
  • mehr Mut, Herausforderungen anzugehen

Im folgenden Text möchten wir dir hilfreiche Tipps und Anregungen geben, um das Selbstbewusstsein deines Kindes zu stärken.

Was ist Selbstbewusstsein genau?

Ein Hinweis: Die Wörter Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen werden oft gleichbedeutend verwendet. Der Einfachheit halber sprechen wir in diesem Artikel von Selbstbewusstsein, auch wenn manchmal Selbstvertrauen gemeint ist.

  1. Selbstvertrauen („Ich glaube an mich“)
    Selbstvertrauen ist das Vertrauen in sich selbst, die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften.
  2. Selbstbewusstsein („Ich kenne mich“)
    Selbstbewusstsein bedeutet, sich seiner selbst, seiner Fähigkeiten und Ziele bewusst zu sein.
  3. Selbstannahme („Ich mag mich“)
    Selbstannahme bedeutet, sich selbst mit allen Stärken und Schwächen zu akzeptieren.
  4. Selbstwertgefühl („Ich bin es mir wert“)
    Selbstwertgefühl ist die Wertschätzung, die man sich selbst entgegenbringt.

Diese  Punkte sind für die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und damit auch für die Entwicklung deines Kindes besonders wichtig. Gerade in schwierigen sozialen Situationen, im Umgang mit Mobbing oder der Entscheidung, eine Mutprobe mal nicht mitzumachen, hilft es Kindern, selbstbewusst zu sein. Oft stecken hinter Prüfungsangst oder Schulverweigerung beispielsweise Themen, die mit dem Selbstvertrauen zu tun haben.

Und hier gleich mal eine gute Nachricht: Selbstvertrauen kann trainiert werden – genau wie ein Muskel!

Wichtig zu wissen: Introvertiertheit und Extrovertiertheit

Um dein Kind besser verstehen zu können, lohnt es sich zwei Wesenszüge genauer unter die Lupe zu nehmen.

Denn fehlendes Selbstbewusstsein kann sich, je nach Person, unterschiedlich äußern.

Introvertierte Kinder

Manche Menschen sind eher nach innen gewandt, zurückhaltend und bevorzugen Zeit für sich selbst. Sie beobachten ihre Umgebung genau, bleiben in Gruppen oft im Hintergrund und präferieren ruhige Aktivitäten mit weniger Menschen. Wenn diese Eigenschaften auf dein Kind zutreffen, ist es gut möglich, dass es introvertiert ist.

Introvertiert zu sein, bedeutet nicht automatisch, dass man kein Selbstvertrauen hat.

Aber: Introvertierte Menschen können dazu neigen schüchtern zu sein. Schüchternheit ist ein mögliches Anzeichen für fehlendes Selbstvertrauen.

Extrovertierte Kinder

Andere Menschen dagegen sind eher nach außen gewandt, zeigen ihre Emotionen offen und blühen in Gesellschaft auf. Sie sind gesprächiger, kommen gut mit großen Gruppen zurecht und bevorzugen neue Aktivitäten. Wenn diese Eigenschaften auf dein Kind zutreffen, ist es vermutlich eher extrovertiert. Das bedeutet aber auch nicht automatisch, dass man viel Selbstvertrauen hat. Übrigens sprechen die meisten Menschen – wie auch wir in diesem Artikel von „extrovertiert“, während es ganz korrekt „extravertiert“ bzw. „Extraversion“ heißt.

Extrovertierte Menschen überspielen ihre innere Unsicherheit oft mit auffälligem Verhalten, indem sie zum Beispiel den Klassen-Clown spielen oder die Flucht in eine große Gruppe suchen.

Obwohl sich diese beiden Wesenszüge in der Theorie sehr deutlich voneinander abgrenzen lassen, sieht die Realität natürlich etwas anders aus: Niemand ist nur extrovertiert oder nur introvertiert. Meistens überwiegt aber von Geburt an eine dieser beiden Eigenschaften.

Erkennungszeichen: Fehlt meinem Kind Selbstbewusstsein?

Es ist nicht immer ganz einfach, die Gefühle und Regungen der eigenen Kinder zu verstehen und zu interpretieren. Gleichzeitig können eigene Erfahrungen dazu führen, dass du gewisse Verhaltensweisen deines Kindes vielleicht nicht sofort bemerkst. Vielleicht sind du und dein soziales Umfeld sehr selbstsicher. Dann ist es möglich, dass du weniger Erfahrungen mit unsicheren oder zweifelnden Menschen hast.

Aber mach dir keine Sorgen! Es gibt ein paar Anzeichen, an denen du erkennen kannst, ob es deinem Kind an Selbstvertrauen mangelt:

  • Unentschlossenheit
    Dein Kind hinterfragt jede kleinste Entscheidung und zweifelt danach oft, ob es sich richtig entschieden hat
  • Fokus auf den eigenen Schwächen statt Stärken
    Deinem Kind fallen viele Dinge ein, die es nicht kann und nur wenige die es gut macht
  • Vermeidungsverhalten
    Dein Kind meidet viele Aktivitäten, traut sich wenig zu und möchte auch nicht ausprobieren, ob es doch funktioniert
  • Körperliche Anzeichen
    Schwitzen, Zittern, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen etc., wenn sich dein Kind in einer für sich unangenehmen Situation befindet

Wenn du diese Zeichen bei deinem Kind bemerkst, ist es an der Zeit, Initiative zu ergreifen und deinem Kind dabei zu helfen, sein Selbstbewusstsein zu stärken.

Eltern: Was kann ich tun, um das Selbstbewusstsein meines Kindes zu stärken?

Die gute Nachricht ist, dass du als Elternteil maßgeblich beeinflussen kannst, wie dein Nachwuchs sich fühlt. Selbstvertrauen kann man trainieren – wie einen Muskel – und du kannst die Trainerin oder der Trainer sein. Was dafür wichtig ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Solltest du das Gefühl haben, dass du dabei etwas Unterstützung brauchst, dann sieh dir gerne mal unsere praktischen Übungen für mehr Selbstvertrauen an. Zusätzlich kann es auch sinnvoll sein, sich für Unterstützung an externe Personen, wie Trainer:innen, Coaches oder Mentor:innen zu wenden.

Ganz wichtig für Eltern: Sei nachsichtig mit dir selbst

Du musst nicht perfekt sein, damit dein Kind selbstbewusst ist. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist normal und nachvollziehbar.

Vielleicht hilft dir die Idee des englischen Psychologen und Pädagogen Donald Winnicott dabei, dir weniger Gedanken zu machen:

Als Elternteil musst du nur „gut genug“ sein, nicht fehlerfrei.

Und dass du diesen Artikel aufgerufen hast, um etwas über das Selbstbewusstsein deines Kindes zu lernen, ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Mit diesen Maßnahmen hilfst du deinem Kind, selbstbewusster zu werden

Wichtig ist, dir bewusst zu machen, dass du eine zentrale Rolle im Leben deiner Kinder spielst. Folgende Faktoren kannst du beeinflussen, die deinem Kind dabei helfen werden, mehr Selbstbewusstsein zu haben:

  • Liebe und Anerkennung: Liebe ist die Basis für das Selbstvertrauen deines Kindes. Kinder müssen wissen, dass sie bedingungslos geliebt werden, unabhängig von ihren Leistungen, Noten etc. Das ist sicherlich nicht immer leicht. Als Elternteil, kannst du dich regelmäßig fragen: „Was finde ich gerade richtig toll an meinem Kind?“ und die Antwort darauf deinem Kind mitteilen. Das gibt deinem Kind das Gefühl, wertvoll und geschätzt zu sein.
  • Sichere Bindung: Eine sichere Bindung zwischen dir und deinem Kind bedeutet, eine enge, vertrauensvolle Beziehung, in der sich dein Kind geliebt, unterstützt und geschützt fühlt. So baut dein Kind das Vertrauen auf, dass du seine Bedürfnisse erfüllst und dass seine Gedanken und Gefühle wertvoll sind und ernst genommen werden. Diese sichere Bindung fördert das Selbstwertgefühl und die emotionale Gesundheit deines Kindes.
  • Zuhören und Verständnis zeigen: Dein Kind hat Gedanken, Sorgen und Gefühle, die es gerne mit dir teilen möchten. Achte in der Erziehung darauf aufmerksam zuzuhören und Verständnis zu zeigen. Es ist wichtig, dass dein Nachwuchs sich verstanden und ernst genommen fühlt. Nimm Kinder mit ihren Anliegen ähnlich ernst, wie du es mit anderen Erwachsenen tust – ganz oft tun wir das nicht.
  • Eigene Glaubenssätze hinterfragen: Glaubenssätze sind oft unbewusste Annahmen, die wir über uns selbst oder bestimmte Dinge haben. Bei Kindern fällt z.B. oft der Satz “Ich kann das nicht”. Man sagt: eine äußere Stimme wird zur inneren. Die äußere Stimme ist die der Eltern. Wenn du also sehr streng mit deinem Kind umgehst und in Bezug auf Schule und Noten sehr fordernd bist, dann wird dein Kind später auch so mit sich selbst umgehen.
    Das kann dazu führen, dass dein Kind seinen Selbstwert an die eigene Leistung koppelt. Wird diese Leistung nicht erbracht, sinkt natürlich auch das eigene Selbstvertrauen. Darum ist es wichtig, dass du als Elternteil deine Einstellung in Bezug auf Leistung, Noten etc. reflektierst und dich darum bemühst etwas nachsichtiger mit deinem Kind zu sein.

Übungen für ein gesundes Selbstbewusstsein

Selbstvertrauen kann wie ein Muskel trainiert werden – und so mit der Zeit immer stärker und stärker werden. Regelmäßige positive Affirmationen, Rollenspiele oder das Führen eines Erfolgstagebuchs helfen, das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu erhöhen. Unsere drei Lieblingsübungen haben wir im kostenlosen eBook Mein Kind hat wenig Selbstvertrauen“ ganz genau erklärt. Lade es jetzt herunter und beginne gleich damit, das Selbstbewusstsein deines Kindes zu stärken.

Du kannst viel tun – und wenn du Unterstützung brauchst, findest du sie bei cleverly

Wie du siehst, hast du viele Möglichkeiten, um dein Kind zu unterstützen und sein Selbstbewusstsein zu stärken. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und deinem Kind ist dafür die Grundlage. Du und dein Kind können gemeinsam daran arbeiten, Probleme zu erkennen und diese zu lösen. Dabei können dir unsere Übungen für mehr Selbstvertrauen oder unsere Mentor:innen behilflich sein.

Möchtest du das Mentoring für dein Kind testen?
Erlebe, wie dein Kind sein Selbstvertrauen mit unseren Mentor:innen traineren kann: Frage hier einfach und schnell eine kostenlose Probesession an.

Wir hoffen, dass dieser Ratgeber dir dabei helfen kann, dein Kind zu unterstützen und zu fördern.