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Die Sommerferien sind für viele Schüler:innen eine ersehnte Atempause nach einem intensiven Schuljahr. Sechs Wochen ohne Schulpflicht, ohne frühes Aufstehen, Hausaufgaben oder Prüfungsdruck bedeuten Erholung, Freiheit und Regeneration – und das zu Recht. Fachlich und entwicklungspsychologisch betrachtet sind Pausen essenziell: Nur wer zur Ruhe kommt, kann Gelerntes verarbeiten, neue Motivation entwickeln und sich gesund weiterentwickeln.
Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wann kann das Lernen in den Ferien dennoch sinnvoll sein – nicht als Pflicht, sondern als gezielte Unterstützung?
Warum Ferien wichtig sind

Zahlreiche Studien – etwa der DAK-Präventionsradar – zeigen die hohe Belastung, der Kinder und Jugendliche durch Schule ausgesetzt sind. Erschöpfung, Schlafprobleme, psychosomatische Beschwerden: Für viele ist der Schulalltag mit konstantem Leistungsdruck verbunden. Die Ferien sind daher keine Luxuszeit, sondern ein notwendiger Gegenpol. Sie fördern die emotionale Erholung und erlauben es dem Gehirn, Wissen zu konsolidieren – ein Effekt, der wissenschaftlich gut belegt ist.
Wann Lernen in den Ferien sinnvoll sein kann
Auch wenn die Erholung im Vordergrund steht, gibt es zwei Konstellationen, in denen Lernzeit während der Ferien sinnvoll und wirkungsvoll sein kann – vorausgesetzt, sie ist freiwillig, individuell angepasst und pädagogisch sinnvoll gestaltet.
1. Fachliche Lücken gezielt und ruhig aufarbeiten – der Ferieneffekt
In manchen Fällen reicht das Schuljahr schlicht nicht aus, um bestimmte Inhalte nachhaltig zu verstehen. Gerade wenn größere Wissenslücken bestehen – etwa in Mathematik oder in einer Fremdsprache, wie Englisch oder Französisch – kann die unterrichtsfreie Zeit ein geeigneter Moment sein, um konzentriert aufzuholen. Dies gilt umso mehr, wenn man die Erkenntnisse aus der Forschung zum sogenannten „Summer Learning Loss“ (oder auch „Ferienloch“) berücksichtigt:
Summer Learning Loss: Wenn Ferien Wissen kosten
Internationale Studien (z. B. Cooper et al., Alexander & Entwisle) zeigen, dass Kinder über die Sommerferien hinweg bis zu einem Drittel des zuvor Gelernten verlieren – insbesondere in Mathematik und bei Kindern mit einem Umfeld, was wenig Wert auf Bildung und Lernen legt. Auch in europäischen Kontexten – etwa in Studien von Manuela Paechter – wurden „leichte Rückgänge“ in Rechtschreibung, Logik und Rechnen nach den Ferien festgestellt. Wenn also bereits vor den Ferien Lücken bestehen, kann dieser Lernverlust die Situation zusätzlich verschärfen.
Das Problem ist nicht nur die Lücke selbst – sondern dass sie über die Ferien weiterwächst.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist der pädagogische Perspektivwechsel: In der 1:1-Begleitung mit einer anderen Bezugsperson als in der Schule erleben viele Kinder eine neue Form von Lernen. Ohne Klassenvergleich, in individuellem Tempo und mit emotionaler Sicherheit lässt sich Lernen oft neu und produktiv erleben. Daher kann beispielsweise die individuelle Online-Nachhilfe in den Ferien sehr sinnvoll und wirksam sein.
2. Persönliche Themen im Lerncoaching bearbeiten
Nicht alle schulischen Schwierigkeiten sind fachlicher Natur. Viele Schüler:innen kämpfen mit Problemen, die fachübergreifend oder persönlich geprägt sind: Konzentrationsprobleme, Prüfungsangst, Schulvermeidung, geringe Selbstwirksamkeit. Solche Themen lassen sich im Schulalltag kaum bearbeiten – es fehlt an Zeit, Raum und Beziehung.
Die Ferien bieten hier eine wichtige Gelegenheit: In einer Phase ohne ständigen Leistungsdruck kann ein individueller Coachingprozess ansetzen, der nicht nur Verhalten verändert, sondern auch Einstellungen und Selbstwahrnehmung.
„Lernen ist kein rein kognitiver Prozess – es ist immer auch Beziehung. Besonders in stressbelasteten Kontexten wie Schule brauchen Kinder sichere Bindungen, um sich öffnen, fragen und ausprobieren zu können. In der 1:1-Begleitung entsteht oft erstmals ein Raum, in dem sich Schüler:innen gesehen und gehört fühlen. Wenn Lernen mit Vertrauen verknüpft ist, entsteht eine andere Form von Motivation: nicht aus Angst vor Fehlern, sondern aus dem Wunsch, sich weiterzuentwickeln. Das nennen wir bei cleverly: Lernen in Verbindung.“
— Alexandra Bach, psychologische Beraterin bei cleverly
„Wir haben das Coaching in den Sommerferien begonnen, weil unsere Tochter seit Monaten mit Schulangst und Selbstzweifeln zu kämpfen hatte. Ich war skeptisch, ob die Ferien dafür der richtige Zeitpunkt sind – aber im Nachhinein war es genau richtig. Ohne den schulischen Druck konnte sie sich wirklich öffnen. Ihre Mentorin hat eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut und sie dabei unterstützt, ihre Stärken zu erkennen. Heute geht sie wieder mit Zuversicht in die Schule – und wir als Eltern fühlen uns endlich nicht mehr so hilflos.“
— Eltern einer Tochter, 13 Jahre, 7. Klasse
Warum Lerncoaching in den Ferien bei ADHS besonders hilfreich sein kann
🧠 Weniger Reize, mehr Fokus
In der schulfreien Zeit entfallen viele Ablenkungen und Belastungen. Das erleichtert Kindern mit ADHS, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – ohne ständigen Erwartungsdruck.
🔗 Zeit für Beziehungsaufbau
Eine tragfähige Beziehung zwischen Kind und Pädagog:in braucht Vertrauen – und das entsteht nicht zwischen Tür und Angel. In den Ferien bleibt Raum, sich kennenzulernen und gemeinsam Strategien zu entwickeln.
🔄 Neue Strukturen erproben
Ohne Stundenplan können Kinder in einem geschützten Rahmen neue Lern- und Alltagsstrukturen ausprobieren – in ihrem Tempo, mit sofortigem Feedback.
💬 Raum für Selbstreflexion
Viele Kinder mit ADHS erleben sich im Schulalltag oft als „zu viel“ oder „nicht passend“. Coaching in ruhiger Umgebung ermöglicht es, ein positiveres Selbstbild zu entwickeln – fern von Bewertung und Vergleich.
🌟 Gestärkt ins Schuljahr starten
Mit individuellen Strategien, mehr Selbstsicherheit und einer klareren Vorstellung davon, was ihnen gut tut, können Kinder den Schulstart aktiver und selbstwirksamer gestalten.
Ist ADHS bei euch ein Thema? Sprich gern unsere Lernexpert:innen an, wie eine geeignete Lern-Unterstützung aussehen kann.
„Unser Sohn hat ADHS und tut sich im Schulalltag oft schwer, sich zu strukturieren und bei der Sache zu bleiben. Die Ferien waren der richtige Zeitpunkt, um in Ruhe neue Wege zu gehen. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass nicht *er das Problem* ist – sondern dass es Wege gibt, mit seinen Besonderheiten gut umzugehen.“
— Eltern eines Sohnes, 11 Jahre, 5. Klasse
Warum nicht bis zum Herbst warten?
Ein häufiger Reflex lautet: „Das klären wir nach den Ferien.“ Doch genau dann beginnt das Schuljahr mit neuen Inhalten, neuen Anforderungen – oft im höheren Tempo. Wer dann erst beginnt, Lücken oder Herausforderungen anzugehen, gerät leicht wieder unter Druck.
Ferien hingegen sind ein Zeitfenster ohne schulische Verpflichtungen. Sie erlauben es, Dinge strukturiert und in Ruhe zu bearbeiten – ohne, dass gleich die nächste Klassenarbeit ansteht. Das kann nicht nur fachlich entlasten, sondern auch emotional stärken.
Lernen in den Ferien ist kein Widerspruch zur Erholung – es kann sogar deren Voraussetzung sein, wenn die Belastung des Schulalltags hoch ist und ungelöste Lern- oder Persönlichkeitsprobleme bestehen. Entscheidend ist, dass Lernprozesse in dieser Zeit freiwillig, individuell und in einem geschützten Rahmen stattfinden. Ob es um fachliches Aufholen oder persönliche Stärkung geht: Ferien bieten die Chance, sich neu auszurichten – ohne Zeitdruck, aber mit klarem Fokus.
Richtig gestaltet, kann Lernen in den Ferien ein Türöffner sein: für mehr Selbstvertrauen, für tragfähige Strategien und für einen besseren Start in das neue Schuljahr.
Checkliste: Lohnt sich das Lernen in den Ferien für mein Kind?
- Gibt es Lernlücken, die im Schuljahr immer wieder für Frust sorgen?
- Hat dein Kind aktuell wenig Selbstvertrauen in bestimmten Fächern?
- Wünscht ihr euch einen Schulstart mit weniger Druck und mehr Leichtigkeit?
Wenn du mindestens einmal mit Ja antwortest, können deinem Kind neue Lernimpulse in den Ferien helfen – ohne Stress, aber mit Wirkung. Fehlt es deinem Kind zum Beispiel an Orientierung oder Motivation, hilft ein kleiner Lernplan, um Wissenslücken gezielt anzugehen.
Sprich uns dazu gerne an. Unsere Lernexpert:innen beraten dich ganz unverbindlich und persönlich, wie dein Kind durch individuelle Nachhilfe in den Sommerferien oder unser Lerncoaching- und Mentoring-Angebot besser ins nächste Schuljahr starten kann.
Wünscht du dir Unterstützung für dein Kind?
Dieser KI-Chatbot bietet Orientierung bei der Zusammenstellung eines individuellen Pakets. Unser Angebot umfasst die 1-zu-1 Online-Nachhilfe, Lerncoaching und Mentoring. Die Nachhilfe umfasst alle Fächer (wie Mathematik, Deutsch, Physik, Bio, Fremdsprachen, wissenschaftliche Fächer usw.). Lerncoaching stärkt Kinder und Jugendliche durch aktuelle Lernmethoden und Lernstrategien. Im Mentoring helfen wir Schulkindern bei persönlichen Fähigkeiten und Herausforderungen, wie dem Aufbau von mehr Selbstvertrauen, besserer Konzentration und mehr Motivation. Für eine persönliche, unverbindliche Beratung, vereinbart hier gern einen Termin für ein kostenloses Kennenlerngespräch mit unseren Lernexpert:innen.
Studienhinweise
- Cooper et al. (1996): Meta-Analyse zu „Summer Learning Loss“ – Lernrückgang in Mathematik besonders ausgeprägt
- Alexander & Entwisle (2001/2007): Forschung zur langfristigen Wirkung von Lernverlusten über Sommerferien, sozioökonomische Unterschiede
- Paechter et al. (2015): Studie zu Lernveränderungen über Ferien in Österreich (Rechtschreibung, Logik, Rechnen)
- DAK Präventionsradar 2024: Erschöpfung, Schlafprobleme, psychische Belastung unter Schüler:innen
- DAK Kinder- und Jugendreport 2022: Anstieg von Depressionen, Angst- und Essstörungen seit 2019
- fit4future-Programme: Evaluationen zeigen Wirksamkeit von Coaching und Strukturhilfen auf Konzentration und Wohlbefinden