Dein Kind leidet unter Stress? Diese Anti-Stress-Übungen helfen

by Willem Allroggen
Kind in gelbem T-Shirt, auf einer Wiese mit Wasser im Hintergrund. Arme weit geöffnet, entspannt, frei und ruhig mit geschlossenen Augen.

Kinder stehen heute oft schon im Grundschulalter unter erheblichem Druck, insbesondere durch hohe Anforderungen in der Schule. Viele Eltern kennen die Folgen: innere Unruhe, Schlafprobleme und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Etwa jedes dritte Kind leidet unter Stress in der Schule. Das zeigt eine aktuelle DAK-Studie. Umso wichtiger ist es, dass Kinder schon früh lernen, wie sie mit Stress umgehen und ihre innere Balance bewahren können. Ein achtsamer Umgang mit Stress kann nicht nur das Wohlbefinden verbessern, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit und Freude am Lernen stärken.

Ursachen für Stress bei Kindern

Kinder erleben häufig Druck durch hohe Erwartungen, viele Prüfungen und wenig Pausen im Schulalltag. Gleichzeitig entfallen Erholungsphasen, oft unbemerkt durch den ständigen Umgang mit digitalen Medien. Kindgerechte Übungen, wie Kinderyoga, können hier helfen, den Stressabbau zu unterstützen und Ruhephasen zu fördern.

Kind in T-Shirt und kurzer Hose in Plank-Position auf einer Yoga-Matte im Zimmer mit einem Tablet und einem Farn.

Was hilft? Anti-Stress-Übungen für Kinder

Atemübungen sind ein wichtiger Bestandteil von Kinderyoga, da sie Körper und Geist beruhigen. Durch bewusstes Atmen wird das Nervensystem entspannt und der Herzschlag verlangsamt sich. Diese Atem- und Yoga-Übungen können Kinder regelmäßig als Routine, aber auch im akuten Fall nutzen, um Lern- und Schulstress zu reduzieren.

Wenn du als Elternteil gemeinsam mit deinem Kind übst, hilft das deinem Kind bei der Motivation und steigert auch den Spaß. Durch regelmäßiges Üben entsteht auch eine Routine. So erinnert sich dein Kind eher daran, die Übungen zu machen, wenn es Stress empfindet – und für Eltern hilft es natürlich auch bei der Entspannung.

Atemübung 1: Bienenatmung

Die Bienenatmung ist eine sanfte Übung für Kinder, wenn sie gestresst sind. Sie ist einfach und macht Spaß: Nur summend ausatmen, wie eine Biene.

  • Wirkung: Die Übung beruhigt das Nervensystem, fördert die Konzentration und hilft, sich zu entspannen.
  • Anleitung: Das Kind sitzt aufrecht und legt die Hände leicht auf die Ohren. Es atmet tief ein und lässt die Luft summend durch den Mund wieder heraus.
  • Tipp: Diese Übung wirkt intensiver, wenn das Kind dabei die Augen schließt und sich nur auf das Summen konzentriert.

Atemübung 2: Löwenatmung

Bei der Löwenatmung strecken Kinder die Zunge heraus und lassen beim Ausatmen ein kräftiges „Ha!“ hören – wie ein Löwe, der brüllt. Das darf ruhig laut sein.

  • Wirkung: Lässt aufgestaute Energie los und entspannt das Gesicht. Sie stärkt das Selbstbewusstsein und hilft, Druck abzugeben.
  • Anleitung: Kinder knien sich auf den Boden, atmen tief ein, öffnen den Mund weit und strecken die Zunge heraus. Beim Ausatmen lassen sie ein kräftiges „Ha!“ ertönen.
  • Tipp: Die Übung macht noch mehr Spaß, wenn die Kinder dabei in die Hände oder auf den Boden schauen und wirklich „brüllen“ dürfen.

Atemübung 3: Der rote Luftballon (Bauchatmung)

Diese Übung ist toll für stressige Momente in der Schule oder bei Prüfungen. Sie kann ganz unauffällig im Sitzen gemacht werden und sorgt für schnelle Entspannung.

  • Wirkung: Die Bauchatmung beruhigt das Nervensystem, reduziert Stress und hilft, sich besser zu konzentrieren.
  • Anleitung: Das Kind stellt sich vor, dass in seinem Bauch ein großer roter Luftballon ist. Dann atmet das Kind tief durch die Nase ein und stellt sich vor, dass der Ballon langsam größer wird. Der Bauch hebt sich. Dann langsam durch den Mund wieder ausatmen, als würde die Luft ganz sanft aus dem Ballon entweichen. Das Ein- und Ausatmen mehrmals wiederholen und sich darauf konzentrieren, wie der Bauch sich mit jeder Atmung hebt und senkt.
  • Tipp: Wenn das Kind die Augen schließt, kann es sich den Luftballon noch besser vorstellen. Damit das nicht so auffällt, kann es auch den Kopf senken
Kind in zusammengerollter Position, auf dem Rücken auf einer Yoga-Matte in Jogginghose und T-Short. Entspannt und gelassen.

Übung 4: Bewegung und echte Pausen für eine gesunde Balance

Eigentlich ist das keine konkrete Übung, hilft aber enorm gegen Schulstress: Kinder brauchen Bewegung und regelmäßige Pausen, am besten draußen. Leider verschwindet dieses natürliche Gleichgewicht oft durch den häufigen Einsatz digitaler Medien. Einfache Yoga-Übungen helfen dabei, das Bewusstsein für Ruhephasen zurückzubringen. Dadurch erleben die Kinder, wie wohltuend kleine Auszeiten sein können, wenn sie sich gestresst fühlen.

Wie kann man Stress bei Kindern vermeiden?

Über vorbeugende Maßnahmen („Prävention“) lässt sich vermeiden, dass es zu intensiven Stressmomenten kommt. Solche präventiven Maßnahmen werden auch von Krankenkassen gefördert. Meistens erstattet die Krankenkasse die Kosten für den Kurs oder das Anti-Stress-Programm.

Online Präventivkurs: Kinder-Yoga

Der Kinderyoga-Kurs von Lena Bremm hilft nicht nur Kindern, die bereits Stress empfinden. Er wirkt vorbeugend, indem er ihnen Techniken vermittelt, mit Druck gelassener umzugehen. Daher ist der Yoga-Kinderkurs als Präventionskurs von den Krankenkassen anerkannt. Die Teilnahme wird also finanziell gefördert, da Entspannungs- und Yogaübungen nachweislich zur Gesundheit beitragen. Eine kleine Investition in das Wohlbefinden des Kindes, die langfristig wirkt.

Der Hatha Yoga-Kurs richtet sich an Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und bietet über acht Wochen hinweg einmal wöchentlich eine 45-minütige Online-Sitzung. Die Kinder lernen in kleinen Gruppen entspannende Yogaübungen und einfache Atemtechniken, die sie selbst im Alltag anwenden können. Durch den virtuellen Kontakt mit anderen Kindern können sie sich gegenseitig unterstützen und spielerisch lernen, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht alleine sind.

Banner für Kinderyoga Präventationskurs, von der Krankenkasse bezuschusst

Kinder-Yoga: Anerkannt und unterstützt durch Krankenkassen

Der Online-Yoga-Kurs „Hatha Yoga für Kinder“ ist als Präventionskurs anerkannt, was bedeutet, dass viele Krankenkassen einen Teil der Kursgebühren übernehmen. Eltern erhalten nach 80 prozentiger Teilnahme eine Bescheinigung, die sie bei der Krankenkasse einreichen können. So hilft der Yogakurs den Familien, das Wohlbefinden der Kinder zu stärken und gleichzeitig finanziell unterstützt zu werden.

Hier geht’s zu mehr Informationen und zur Anmeldung für den Präventionskurs Kinderyoga

Langfristiger Nutzen für die Kinder

Die Kursleiterin Lena Bremm zeigt Kindern durch spielerisches Yoga und Entspannung einfache Techniken, die ihnen auch nach dem Kurs helfen. Sie lernen, auf ihren Körper zu hören, besser mit Stresssituationen umzugehen und schulischen Herausforderungen ruhiger zu begegnen.

So fördert das Kinderyoga ein Leben mit mehr Entspannung, Freude und Unbeschwertheit.

Lena Bremm ist Sozialarbeiterin, Medienpädagogin und Yogalehrerin mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Kindern. In ihrer Arbeit kombiniert sie Achtsamkeit und digitale Medien, um Kinder in der realen und digitalen Welt positiv zu erreichen. Lena bietet Präventionskurse im Bereich Online-Yoga an und möchte möglichst viele Kinder dabei unterstützen, einen bewussten Umgang mit der digitalen Welt zu entwickeln. Zudem schreibt sie Bücher, die sich mit verschiedenen Themen auseinandersetzen und unter anderem die reale und digitale Welt verbinden.